Im Zentrum von St.Petersburg

Das linke Ufer der Moika wurde in den ersten Jahrzehnten nach der Stadtgründung von Handwerkern und Arbeitern besiedelt, die in einfachen Holzhütten lebten. 1737 kam es zu einem verheerenden Brand, der die meisten Holzbauten im Stadtzentrum vernichtete. Als zum Ende des 18. Jahrhunderts die Moika mit Granit verkleidet wurde, entstanden neben den imperialen Prunkbauten zahlreiche Verwaltungspaläste von Ministerien, Banken und Aktiengesellschaften. Die Bausubstanz im Stadtzentrum rund um die Admiralitätsinsel ist bis heute fast vollständig erhalten geblieben.
Nur ein paar Schritte vom Winterpalast entfernt befand sich zwischen März und Juli 1917 die Redaktion der Prawda ('die Wahrheit' bzw 'Gerechtigkeit'). Redaktionsleiter war in dieser Zeit einer der engsten Mitarbeiter Stalins, der spätere Außenminister Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow. In dem Gebäude befindet sich heute ein Museum, in dem die Geschichte der russischen Presse und des Verlagswesen zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert dargestellt wird. Das Museum wurde 1984 als 'Lenin und Prawda Museum' eröffnet, 1991 in "Museum der Geschichte der Presse" umbenannt. Im Erdgeschoss befindet sich ein Museumsshop. Das Museum ist eine Außenstelle des Petersburger Museum der Stadtgeschichte.
In der Sängerkapelle an der Moika war ursprünglich der von Kaiserin Elisabeth gegründete Hofchor beheimatet, das heutige Gebäude enthält einen Konzertsaal mit 800 Plätzen. Die Sängerkapelle wird heute nach dem berühmten russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka Glinkakapelle genannt.
Am Moika Ufer Nr.12 befindet sich das Palais des Fürsten Woklkonskij, in dem Puschkin im Herbst 1836 für sich und seine Familie eine Wohnung mietete und dort seine letzten Monate verbrachte. Der russische Nationaldichter Alexander Sergejewitsch Puschkin gilt als Begründer der modernen russischen Literatur. Am 29. Januar 1837 starb der Dichter in dieser Wohnung an den Folgen eines Duells mit dem französischen Gardeoffizier Georges-Charles de Heeckeren d’Anthès. Heute befindet sich in der Wohnung ein zweiteiliges Gedenkmuseum mit Exponaten aus dem Besitz des Puschkin Haus und einer zum größten Teil rekonstruierten Wohnungseinrichtung.
Denkmal für den ukrainischen Schriftsteller Nikolai Gogol auf der Malaja Konuschennaja in der Nähe zur Kreuzung mit dem Newski Prospekt. Gogol kam 1928 nach Petersburg und versuchte sich in den ersten Jahren erfolglos als Schauspieler oder Schriftsteller. Erst als er sich mit Puschkin befreundete, der ihm förderte und ihm eine Stelle als Privatlehrer und Universitätsprofessor verschaffte stellten sich erste Erfolge ein. Nachdem der unter psychischen Problemen leidende Gogol einige Reisen durch Österreich, Deutschland, Frankreich,Italien und Palästina unternahm, geriet er in den Bann des Priesters Matwej Konstantinowski, der Literatur als Teufelswerk bezeichnete und Gogol zum Verbrennen seines letzten Werks, eine Fortsetzung seines berühmten Werks Tote Seelen, brachte. Eines der bekanntesten und meist zitiertesten Werke von Gogol ist die Novelle über den Newski Prospekt. Gogol starb am 4. März 1852 in Moskau an den Folgen strengen religiösen Fastens.
Ein Teil der Malaja Konuschennaja im Schwedenviertel wurde zur Fußgängerzone umgestaltet. Vor der neoromanischen schwedischen Katharinenkirche befindet sich der von Nikolai Lansere 1914 erbaute meteorologische Pavillon, der mit Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit, Windrichtung und Zeitanzeige ausgestattet ist.
Die evangelische Kirche zur Heiligen Katharina wurde noch in Zeiten von Zarin Anna Ioannowna gegründet. Sie übergab die Grundstücke zwischen der Großen und Kleinen Marstallstraße (Bolschaja und Malaja Konjuschennaja) der deutschen und schwedisch-finnischen lutherischen Gemeinde. Die Katharinen-Kirche wurde von der Schwedischen Gemeinde mit dem Architekt Juri Velten im Jahr 1769 gebaut, die Finnen bauten ihre eigene Kirche an der Großen Marstallstraße.
Der Zentralny Distrikt erstreckt sich im Westen von der Gorokhovaya Straße, die mittlere der drei auf die Admiralität zulaufenden Hauptstraßen, bis zum Newa Bogen im Osten. Der Süden des Zentralny Destrikts wird vom Obwodnikanal begrenzt. Zu dem Distrikt gehören die historischen Stadtteile Wladimirsky, Smolninskoye, Liteney, Ligovka-Yamskaya, Dvortsovy & der Munzipale Okrug Nr.78 (Kazaner Kathedrale, Apraksin, Alexander Theater, Duma)
Peter der Große ließ um 1720 einen Marstall am linken Moikaufer bauen. Als Marstall wurden die kaiserlichen Pferdeställe bezeichnet, die auch zur Unterbringung von Kutschen und als Reithalle genutzt wurden. Das Wort Marstall setzt sich aus dem althochdeutschen Wort 'Marah' für Pferd und 'Stal' für Stall zusammen. Der heutige Marstallkomplex stammt aus der Zeit von Alexander I, der Wassili Stassow mit dem Umbau des ursprünglichen Marstallgebäudes beauftragte. Das Marstall Gebäude befindet sich in einem ziemlich baufälligen Zustand und wird heute zum größten Teil als Lager benutzt. Im östlichen Pavillon befindet sich das Museum 'Pferdestärke', ein privat geführtes Motorrad und Automuseum.
Die 250 Meter lange Nordfassade des Marstall Gebäudes wurde der Biegung der Moika angepasst, die Hauptfront an der südlichen Seite des Gebäudes wurde von Wassili Stassow in seinem typischen klassizistischen Stil gestaltet. In das Zentrum der Hauptfront setzte er eine Kirche, in der 1837 die Totenmesse für Alexander Puschkin abgehalten wurde.
Am Kai des Gribojedow Kanal in der Nähe der Metro Station Newski Prospekt liegt die farbenprächtige Christi Auferstehungskirche, auch Blutkirche (Erlöserkirche auf dem Blute / Spas-na-krowi) genannt. Erbaut wurde die Kirche nach dem Vorbild der Moskauer Basilius-Kathedrale im byzantnischen Stil von Alfred Parland, der einer deutsch-baltisch-schottischen Familie entstammte, die im Dienst des Zaren am Peterhof stand. Die beheizbare Kirche wurde nach modernen ingenieurtechnische Erkenntnissen auf einem gegossenen Betonfundament errichtet und nicht auf den bis dahin üblichen Holzpfählen. Die Kirche wurde als Denkmal zur Erinnerung an das Attentat auf Zar Alexander II zwischen 1883 und 1912 erbaut. Die nach der Revolution als Theater, Konzerthalle, Lagerraum und Museum genutzte Kirche war jahrzehntelang für das Publikum verschlossen, sie wurde erst in den 1990er Jahren wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
Neben der Auferstehungskirche erstreckt sich eine der schönsten Parkanlagen im Stadtzentrum. Der Michailowskigarten war einst ein Teil der Gärten von Zarin Elisabeth. Im 19.Jahrhundert war man auf der Suche nach einem geeigeneten Platz für eine Residenz für Großfürst Michailowski, dem Bruder des Zaren Alexander I. Schließlich entschloss man sich den Palast auf dem weitläufigen Gelände am Moika Ufer zu errichten. Der Garten entstand mit dem Bau des Michaels-Palastes 1928. 1894 wurde der von Rossi gebaute, prunkvolle Palast im Empire Stil dem neu gegründeten Russischen Museum übergeben, der Park ist seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Michael-Palast (Michailowskij-Palais) wurde von Carlo Rossi im Stil des russischen Empire für den jüngsten Bruder Alexander I, Großfürst Michail, entworfen. Das zwischen 1819 und 1825 gebaute Palais ist der letzte große Petersburger Palastbau im klassizistischen Stil. Beauftragt wurde der Palast von Zar Alexander I nach einem Wunsch von Paul I, den dieser noch vor seinem Attentat geäußert hatte. Der Palast ging nach dem Tod des Großfürsten an seine Witwe Helena Pawlowna und anschließend an ihre Tochter, Großfürstin Katharina Michailowna Romanowa.
Die Vorderseite des Michael-Palast steht im Zentrum des ebenso von Carlo Rossi im russischen Empire Stil geschaffenen Ensemble rund um den Platz der Künste. Die Erben von Großfürstin Katharina verkauften den Palast für 5 Millionen Rubel an Zar Nikolaus II, der daraufhin im Palast das „Russische Museum“ gründete. Der Palast wurde erweitert und zum Museum umgebaut. Das Palais war schon lange bevor das Museum eröffnet wurde ein Hort der Kunst, Musik und Literatur, der Salon der Großfürstin Jelena Pawlowna war zu ihrer Zeit ein Treffpunkt der Petersburger Prominenz und Kulturschaffenden. Am Platz der Künste befinden sich neben der Philharmonie drei weiter Theater, das Michaelstheater, das Theater der Musikkomödie und das Komissarschewskaja Theater.
Der Große Saal der Petersburger Philharmonie (Sankt-Petersburger Akademische Philharmonie D. D. Schostakowitsch) am Platz der Künste ist die älteste Philharmonie Russlands und einer der größten Konzertsäle für klassische Musik in Europa. Die Philharmonie besteht aus zwei Sälen, den kleineren, der „kleine Kammermusiksaal“ (Eingang Newski Prospekt 30) und dem großen Konzertsaal mit über 1500 Sitzplätzen. Das Gebäude des großen Saals, das ursprünglich zur Versammlung der Adeligen bestimmt war, wurde nach einem Entwurf des Architekten Paul Jacot gebaut, die Fassaden gestaltete Carlo Rossi. Die Petersburger Philharmonie leistet sich zwei Orchester, die Sankt Petersburger Philharmoniker und das Akademisches Sinfonieorchester der Sankt-Petersburger Philharmonie.
Das am 28. Januar 1875 eröffnete Grand Hotel Europa auf der Michailowskaja Straße zwischen Newski Prospekt und dem Platz der Künste ist eines der berühmtesten und luxuriösesten Hotels Russlands. Durch die Nähe zur Philharmonie wurde das Hotel zur begehrten Künstlerherberge, unter vielen anderen trugen sich dort Johann Strauß, Tschaikowskij, Strawinski oder Prokofjew bis hin zu den prominenten Musikern des 20. Jahrhunderts wie Herbert von Karajan, Placido Domingo oder Montserrat Caballé in die Gästeliste ein. Das ursprüngliche Hotel entstand bereits in den 1830 Jahren aus mehreren Häusern, die von Carlo Rossi mit einer gemeinsamen Fassade verbunden wurden. Das heutige Hotel wurde zwischen 1873 und 1875 von Architekt Ludwig Fontana im russischen Jugendstil erweitert und von dem schwedischen Architekten Fredrik Lidvall zwischen 1908 und 1914 ausgebaut. Bis zu Beginn der Petersburger Blockade wurde das Hotel als Heim für Straßenkinder benutzt, das ihm Krieg einem Lazarett mit 1300 Betten weichen musste. Nach dem Kriegsende wurde das Lazarett wieder in ein Hotel umfunktioniert.
Zar Paul I ließ das Michael Schloss (oder Ingenieurburg) in Rekordzeit an der Kanalkreuzung Moika-Fontanka erbauen. Zar Paul I, Sohn Katharinas der Großen, schwärmte für die Ritterideale des Mittelalters und wollte die Epoche seiner Mutter aus dem Bewusstsein seiner Untertanen tilgen. Er machte sich viele Feinde, indem er umfangreiche Reformen durchführte, die Zensur verschärfte und zusätzlich noch fast die gesamte Militärspitze entließ. Zudem hatte er mehrere außenpolitische Misserfolge, die die Reihen der Opposition am Hof stärkten. Seinen Palast ließ er stark sichern und neben der Moika und Fontanka mit weiteren Wassergräben umgeben.
Die Sicherheitsvorkehrungen nützte dem Zar jedoch nicht viel, nur 42 Tage nach seiner Übersiedelung in den Palast wurde er von Verschwörern im Bett ermordet. Von der Zarenfamilie wollte danach niemand mehr in diesem Palast wohnen, es wurde nach einiger Zeit in eine Ingenieursschule umgewandelt, in der u.a. auch Fjodor Dostojewskij studierte. Der danach als Ingenieurburg bezeichnete Palast ist heute eine Filiale des Russischen Museums, in dem hauptsächlich Portraitsammlungen und wechselnde Ausstellungen gezeigt werden.
Angrenzend an das Gelände des Michael Schloss befindet sich am Fontanka Ufer der Große Sankt Petersburger Staatszirkus, der bereits 1869 auf Initiative von Alessandro Guerra vom italienischen Zirkuskünstler und Schauspieler Gaetano Ciniselli als Ciniselli Circus gegründet wurde. Am 26.Dezember 1877 zog der Zirkus in das neue steinerne Zirkusgebäude an der Fontanka, das erste stationäre Zirkusgebäude Russlands. Der Zirkus hat eine Kuppel-Arena mit 13 Meter Durchmesser und Stallungen für 150 Pferde. Der Zirkus war bis 1921 unter der Regie der Familie Ciniselli, die das Gebäude auch für Veranstaltungen wie die Internationale Weltmeisterschaft im Ringkampf 1898 oder Max Reinhardt`s Theater-Produktion von König Ödipus nutzte. Nachdem die Ciniselli’s A 1921 emigrierten wurde der Zirkus als Kollektiv von Zirkuskünstlern weitergeführt. 1924 kam der Zirkus unter die Kontrolle der Zentralen Abteilung für Staatszirkusse und wurde in Leningrad Circus umbenannt.
Mit dem Bau des Michaels Schloss wurden auch Unterkünfte für die Leibgarde des Zaren gebaut Dazu gehörte auch eine lichtdurchflutete Manege mit hohen Fenstern, die bis 1917 als Reithalle der Garde Truppen und der Petersburger Garnison verwendet wurde. Das Michaelschloss und die Michaels-Manege befanden sich ursprünglich auf dem Gelände des Sommerpalastes der Zarin Anna Ioannowna, zu dem auch ein Elefanten Haus gehörte. Die Elefantenherde war ein Geschenk des persischen Königs, der sich von der Zarin Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Paul I ließ den hölzernen Sommerpalast der Zarin demontieren und die Manege mit Ställen zwischen 1798 und 1800 von dem Architekten Vincenzo Brenna errichten. Unter Zar Alexander I wurde die Anlage 1823 von Carlo Rossi, ein Schüler Brenna’s, erweitert und umgestaltet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Manege auch als Ausstellungshalle benutzt, hier fanden auch alle drei Autoausstellungen der Kaiserlich Russischen Automobil Gesellschaft statt. 1949 wurde die Manege in eine Eissporthalle umgebaut.
Die Italienische Straße verläuft parallel zum Newski Prospekt vom Gribojedow Kanal bis zur Fontanka und durchquert dabei den Platz der Künste und den Manegeplatz. Der dreieckige Manezhnaya Platz ist im Sommer ein Treffpunkt der Jugend, rund um den Platz gibt es mehrere gemütliche Restaurants und Cafes. Der Manezhnaya Platz wurde nach der Michaelsmanege benannt, die mit dem Bau des Michaelschlosses als Reithalle für die Leibgarde von Zar Paul I enstanden ist.
Die kurze Kleine Gartenstrasse (Malaja Sadowaja) ist eine der wenigen Fussgängerzonen der Stadt. Sie führt von der Italienischen Straße bis zum Handelshaus Jelissew am Newski Prospekt.
Der 50cm hohe Kater aus der Kleinen Gartenstrasse genießt Sankt Petersburgs erste Fußgängerzone. Die im Jahr 2000 aufgestellte Gußeisenskulptur ist trotz des jungen Alters schon eine der Attraktionen in der Malaja Sadowaja, an der hauptsächlich russische Touristen ihre Geschicklichkeit mit einem Münzwurf testen.
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Die Spasski Insel teilt sich in den eher mondänen Teil nördlich des Lomonossow Strasse und den südlicheren Teil rund um die Sadowaja Straße und Sennaja Ploschtschad, dem Heumarkt. Auf dem nördlichen Teil der Spasski Insel befinden sich mehrere Meisterwerke des klassizistischen Architekten Carlo Rossi, die den gesamten Raum zwischen Marsfeld und Lomonossow Platz architektonisch bestimmen. Dazu gehören der Michaels-Palast mit dem Platz der Künste und das Alexandrinski Theater mit dem Ostrowski Platz und der hinter dem Theater verlaufenden Straße, die nach Carlo Rossi benannt wurde.
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Das Ensemble zwischen Newski Prospekt und Lomonossow Platz wurde um 1834 von Carlo Rossi fertig gestellt. Dazu gehört der Ostrowski Platz, der Theaterkomplex um das Alexandrinski Theater und die Rossi Straße hinter dem Theater. Der Ostrowski Platz wurde ursprünglich nach der Frau von Zar Nikolaus, Alexandra, benannt. Die Sowjets benannten den Platz nach dem russischen Dramatiker Alexander Ostrowski um.
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Die Gründung des Alexandrinski-Theater am 30.August 1756 geht auf ein Dekret der Zarin Elisabeth I. zurück. Das Ensemble des ältesten nationalen und ersten permanenten Theater Russlands wurde zu Beginn aus Schülern des Kadettenkorps zusammengestellt, die französische Klassiker von Moliere, Voltaire und anderen aufführten. Um 1832 zog das Theater in ein vom Architekten Carlo Rossi im klassizistischen Stil entworfenes und zwischen 1828 und 1832 gebautes prunkvolles Theatergebäude um, das heute von der UNESCO als Welterbe gelistet wird. Am 30.August wurde das Theater nach einer umfangreichen Renovierung wieder eröffnet.
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Das von Nikolai Basin und Nikolai Nikonov im Jahr 1879 gebaute Apartmenthaus der Petersburger Kredit Gesellschaft sorgte bei seiner Eröffnung für Empörung, da es im neobyzantinischen Stil nicht mit dem von Carlo Rossi entworfenen Ensemble rund um das Alexandrinski Theater harmonierte.
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Rossi legte die berühmte und später nach ihm benannte Straße mit einem quadratischen Querschnitt an - die Straßenbreite ist mit der Gebäudehöhe identisch. Auf der rechten Seite der Rossi Straße befindet sich seit 1836 die Ballettschule des Mariinski-Theaters und des Kirow-Balletts, eine der berühmtesten Ballettschulen der Welt. Die von Zarin Anna 1738 ursprünglich als Kaiserliche Theaterschule gegründete Ballettschule wurde nach der Revolution 1917 geschlossen und als Staatliche Choreografie-Schule Leningrad wieder eröffnet. Die Schule wurde 1956 nach der ehemaligen Ballerina Agrippina Jakowlewna Waganowa benannt, deren Trainingsmethode heute weltweit Grundlage für die Ausbildung von Tänzerinnen und Tänzern im klassischen Ballett ist. Aus der Waganowa Ballettschule gingen einige der berühmtesten Tänzer wie Rudolf Nurejew oder Mikhail Baryshnikov hervor, die während des 'Kalten Krieges' auch unter Ballettuninteressierten durch ihre Flucht in den Westen bekannt geworden sind.
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Das Theater an der Lestukow Brücke wurde im Auftrag des Grafen Apraxin um 1878 gebaut, der es als zweite Bühne an das Alexandrinski Theater verpachtete. Von 1895 bis 1917 wurde im Theater die „Literarisch-Künstlerische Gesellschaft“ untergebracht, die das Theater mit mäßigem Erfolg betrieb. Das Theater war als Maly- oder Apraksinsky Theater bekannt und hatte einen ziemlich schlechten Ruf. Nach der Revolution wurde das Theater zum Großen Dramentheater (Bolschoj Dramatiteski Theater), das am 15.Februar 1919 mit Schillers „Don Karlos“ eröffnet wurde. Die Gründung des Bolschoj Dramatiteski Theaters ging auf eine verordnete Vereinigung zweier Theater Ensembles unter Alexander Blok, Maxim Gorky und seine Ehefrau Maria Andreeva zurück, die in dieser Zeit unter den Sowjets Kommissarin für Theater und Schauspiel war. Das Theater soll in der Sowjetunion zu den besten russischen Theater gehört haben. Heute wird das Theater nach seinem langjährigen Direktor „Tovstonogov Bolshoi Drama Theater“ genannt. Das Theater besitzt zwei Zuschauersäle mit 1114 und 123 Plätzen.
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Puschkindenkmal in der nach ihm benannten Straße
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Das Arktis- und Antarktis Museum ist ein weltweit einzigartiges Museum. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Nikolai Kirche.
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Die Metrostation Wladimirskaja liegt an der roten, der ältesten Metrolinie Petersburgs. An der roten Linie befinden sich die schönsten Metrostationen. Die Doppel-Station Wladimirskaja ist mit der Station Dostojewskaja verbunden, auf der die gelbe Linie fährt.
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Wladimir Kathedrale zu Ehren der Ikone der Gottesmutter von Wladimir am gleichnamigen Wladimirplatz. Die erste Wladimir Kirche wurde aus Holz gebaut, ihr Umbau in Stein erfolgte in den Jahren 1761-1769. Die einzigartige Innengestaltung gehört zu den besten Beispielen für russische Kirchen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Wie für orthodoxe Kirchen typisch, besteht die Kirche aus zwei Etagen, einer oberen Kirche und einer unteren Kirche.
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Der 1927 eröffnete Kusnetschnij Markt zählt zu den saubersten und bestsortiertesten Lebensmittelmärkten in der Stadt.
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Dostojewski hatte in seiner Petersburger Zeit mehrere Wohnungen bewohnt, wobei er anscheinend eine Vorliebe für Eckhäuser besaß. In seiner letzten Wohnung, in der sich heute das Dostojewski Literatur Museum befindet, lebte er von 1878 bis zu seinem Tod am 28. Januar 1881. Noch bevor er starb vollendete er in diesem Haus seinen letzten großen Roman „Die Brüder Karmasov“
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Das Gebäude in dem sich seit 1998 die Staatliche Universität für Filmkunst und Fernsehen Sankt Petersburg befindet war ursprünglich eine Kirche, die um 1895 zu Ehren des Heiligen Alexander von Newski und im Gedenken an Zar Alexander III von der Heiligen Synod in Auftrag gegeben wurde. Die Kirche war Teil eines Gymnasiums, das von der Russisch Orthodoxen Kirche betrieben wurde. Nach der Revolution wurde die Bildungseinrichtung um 1918 in eine Hochschule für Fotographie und Fotografische Geräte umgewandelt, in der bedeutende Erfindungen von optischen Fotogeräten bis zum chemischen Fotodruck gemacht wurden. Neben der seit Beginn bestehenden Fakultät für künstlerische Fotografie kam ab 1920 ein Lehrstuhl für Kinematographie und Tontechnik hinzu. Die Universität, deren Name 1930 in Institut für Filmtechnik Leningrad geändert wurde, gilt als weltweit älteste Technische Filmhochschule.
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Sagorodny Prospekt
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Der vom Jazzveteranen David Goloschokin gegründete Club auf dem Sagorodny Prospekt ist eine Petersburger Institution. Hier treffen sich vor allem die schon etwas in die Jahre gekommen Liebhaber des eher traditionellen Jazz, die sich den für Petersburger Verhältnisse etwas höheren Eintrittspreis auch leisten können. Der Club hat zwei Veranstaltungsräume, einen größeren Konzertsaal und einen etwas kleineren mit Bar Atmosphäre im ersten Stock. Im dem gemütlichen Jazzlokal werden Speisen und Getränke auch während der Konzerte an den Tisch gebracht.
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Neben dem Roshdestwenskaya Bezirk im Newabogen und dem Moskauer Viertel gehörte das Heumarktviertel zu den ärmsten Wohngegenden der Stadt, aber besonders hier lebten die Menschen in extrem beengten und unhygienischen Wohnverhältnissen. 1830 wurde die heruntergekommene Gegend rund um den Heumarkt zu einem Zentrum der Cholera Epidemie. Es kam zu einem Aufstand, bei dem Tausende von Menschen ihre Wut an Polizisten, Ärzten und Krankenhäusern ausließen, da sie die Epidemie auf eine ausländische Verschwörung und westliche Lebensweisen zurückführten.
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Der barocke Woronzow Palast an der Sadowaja Straße wurde von Bartolomeo Rastrelli zwischen 1749 und 1757 für den Graf Michail Woronzow gebaut. Woronzow half Zarin Elisabeth auf den Thron und wurde danach Kanzler. Der Palast ging später durch Katharina II in Staatsbesitz über. Paul I übergab den Palast an den Malteserorden für den zwischen 1798 und 1800 eine von Quarenghi entworfene katholische Kirche (Malteserkapelle) errichtet wurde. 1810 wurde der Palast als Ausbildungsstätte für das Pagenkorps umgestaltet. Nach der Revolution wurde der Palast als Militärlehranstalt verwendet. Im II.Weltkrieg war der Palast ein Lazarett. Heute befindet sich darin die Suworow-Militärschule. Der Palast ist nicht öffentlich zugänglich.
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Ein Jussupow Palast liegt ebenfalls an der Sadowaja Straße. Er wurde von Giacomo Quarenghi im Auftrag des Diplomaten und Kunstmäzen Nikolai Jussopow in den 1790er Jahren gebaut. Das 'Stadthaus' an der Fontanka sollte die Sammlungen der Jussopows beherbergen. Nikolai Jussopow zog sich aber bereits um 1809 auf sein Gut Archangelskoje bei Moskau zurück und verkaufte den Palast an den Staat. Der Schlossgarten wurde für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, im Palast wurde später zeitweise das Institut der Eisenbahningenieure untergebracht.
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Die Nikolaus-Kathedrale im ehemaligen Seefahrerviertel war eine der wenigen Kirchen, die in sowjetischer Zeit nicht geschlossen wurde. Die Kirche wurde von Kaiserin Elisabeth in Auftrag gegeben und von Sawwa Tschewakinski , dem talentiertesten Schüler Rastrelli’s zwischen 1753 bis 1762 im späten Barockstil erbaut. Die Kirche besteht aus einer düsteren Unterkirche, die tagsüber zugänglich ist und aus einer reichlich mit Stuck und Gold verzierten Oberkirche, die nur an bestimmten Festtagen geöffnet ist. Die Kathedrale wird von fünf vergoldeten Kuppeln gekrönt. Im Jahre 1900 wurde die Kathedrale der Admiralität übergeben. In der Kathedrale wird an die verunglückten Seeleute gedacht, auch die Traufeier für die Mannschaft des im Jahr 2000 gesunkenen U-Boots „K-141 Kursk“ fand hier statt.
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Denkmal für Michail Glinka am Sankt Petersburger Theaterplatz (Theatralnaja Platz 1). Der am 1. Juni 1803 bei Smolensk geborene adelige Michail Glinka war der Schöpfer der ersten russisch gesungenen Oper «Das Leben für den Zaren». Durch den Erfolg dieser Oper wurde er zum kaiserlichen Kapellmeister, Direktor der Oper und des Kirchenchors ernannt. Er studierte in Italien und Deutschland und er war auch der Komponist der bis 2001 verwendeten Nationalhymne der Russischen Förderation. Bei einer Studienreise verstarb Michail Glinka nach einer Erkältung am 15. Februar 1857 in Berlin. Er liegt heute am Friedhof des Newski Klosters begraben.
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Das Mariinski Theater am Theaterplatz ist weltweit eines der berühmtesten Opern- und Balletthäuser. Gegründet wurde es ursprünglich 1783 unter Katharina der Großen als Bolschoi Theater und war gegenüber vom heutigen Standort im jetzigen Konservatorium beheimatet. Das heutige Gebäude wurde 1860 von Alberto Cavos, Architekt und Sohn des Komponisten Catterino Cavos, errichtet und mit der ersten russischen Oper „Ein Leben für den Zaren“ von Michael Glinka am 29. Januar 1860 offiziell eröffnet. Seit 1992 ist das Theater wieder nach der Frau von Zar Alexander II, Maria Alexandrowna benannt, nachdem es ab 1919 als „Staatliches Akademisches Opern- und Balletttheater“ und später als Kirow Theater bezeichnet wurde.
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Nicht weit entfernt vom Mariinski Theater, aber schon im Stadtteil Kolomna liegt die jüdische Große Choral Synagoge, die zwischen 1880 und 1893 im am Lermontowski Prospekt errichtet wurde. Beim Bau der Synagoge orientierte man sich an den spanischen Synagogen, deren maurischer Stil im Mittelalter unter arabischer Herrschaft entstanden war. Die Synagoge wurde nach vielen innerstädtischen Diskussionen nach einem Entwurf des russischen Architekturproffessors Schaposchnikow und Leon Bachman erbaut, finanziert wurde sie vor allem von dem Bankier Baron Horace Günzburg. Um die Jahrtausendwende wurde die Synagoge aufwändig renoviert.
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Das Staatliche Sankt Petersburger Konservatorium „N.A. Rimski-Korsakow“ gegenüber des heutigen Mariinski Theaters wurde 1862 durch den Pianisten Anton Rubinstein unter der Schirmherrschaft der Großfürstin Elena Pawlowa (Prinzessin Friederike Charlotte Marie von Württemberg, 1807-1873) gegründet. Das Konservatorium zog ab 1868 in das umgebaute und teilweise abgerissene ehemalige Bolschoi Kamenny Theater, nach dem die Ballett und Opernabteilung in das neue Mariinski-Theater umgezogen war. Das Petersburger Konservatorium gehört zu den bedeutendsten Musikhochschulen Russlands, einige ihrer bekanntesten Studenten waren Tschaikowski, Glasunow, Strawinski, Prokofjew und Rachmaninow. Auch Anna Netrebko absolvierte hier ihr Gesangsstudium.
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Die Jussopow Stadtvilla an der Moika ist eine von mehreren Palästen, die sich die Jussowpows in Petersburg bauen ließen. Absolut sehenswürdig ist die Innenausstattung, die trotz Fremdnutzung zum größten Teil erhalten geblieben ist. Eine internationale Bekanntheit erreichte das Haus durch die im Keller stattfindende Ermordung Rasputins durch den Haupttäter Fürst Felix Felixowitsch Jussupow, der mit Unterstützung eins Stadtrats, mehreren Hofangehörigen und wahrscheinlich mit Unterstützung des englischen Geheimdienstes den angeblichen Wunderheiler von der Zarin fernhalten wollte.
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Die 8 ha große Insel „Neu Holland“ liegt zwischen der Moika, dem Admiralitätskanal und dem Kruikow Kanal. Die Hauptgebäude wurden in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts nach einem Entwurf des Architekten de la Motte errichtet und als Holzlager für den Flotten-Schiffsbau verwendet. Mehrere Gebäude der unter militärischer Verwaltung stehenden Insel sind denkmalgeschützt. Das Gelände ist ziemlich heruntergekommen und soll in naher Zukunft nach einem Plan des Architekten Norman Forster zu einem multifunktionalen Hotel-, Business- und Kulturkomplex umgebaut werden. Im Sommer 2011 war die Insel für die Öffentlichkeit teilweise geöffnet, davor konnte sie nur umwandert oder mit dem Schiff umrundet werden.
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