Schloss Monplaisir in Peterhof

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Schloss Monplaisir ist das erste und älteste Palast und Park Ensemble von Peterhof. Die Anlage geht auf einen Ukas (Erlass mit Gesetzeskraft) von Peter dem Großen aus dem Jahr 1709 zurück. Der Ukas hatte die Vorgabe 'ein Lustschloss aus Stein und von richtiger architektonischer Arbeit' zu errichten (das französische 'mon plaisir' bedeutet 'mein Vergnügen').
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Nachdem Peter der Große den Grundriss angefertigt hatte, auf dem die innere Anlage des Palastes festgelegt wurde, begannen im Jahr 1714 die Arbeiten am Schloss. Der ebenerdige Palast, nach holländischem Vorbild mit einer großen Terrasse zum Meer hin, wurde direkt am Ufer auf einer künstlich angelegten Plattform aus Findlingen und Pfählen gebaut. Das Hauptgebäude des Palasts wurde von dem deutschen Architekten Johann Braunstein entworfen.
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Zwischen den beiden unter Zarin Elisabeth angebauten Trakten befindet sich der schönste der Peterhofer Gärten. Der Park vor der südlichen Palastfassade ist in vier Einheiten geteilt. Der zentrale Platz mit der Fontäne 'Garbe' (1724, Architekt Michail Semzow) verbindet die vier Gärten.
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Scherzfontänen im östlichen Teil des Parks.
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Der Ziegelbau zeugt von der Vorliebe Peters für schlichte Bauten im holländischen Stil. Monplaisir wurde von den Architekten Johann Braunstein, Nicholas Michetti und Jean Baptiste Leblond gebaut. Für die späteren Erweiterungen waren Rastrelli und Quarenghi verantwortlich.
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Das Schloss betritt man über eine der beiden 22 Meter langen Galerien, die links und rechts vom Hauptgebäude in kleine Lusthäuser auslaufen. Vorher muss man jedoch seine Schuhe wieder mit den üblichen XXL Duschhauben überziehen.
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Russische Ikonenmaler sorgten im Lackkabinett für den chinesischen Stil. Die Inneneinrichtung aus der Petrinischen Zeit wurde bei den späteren Umbauten durch die Zarinnen Elisabeth und Katharina im Originalzustand belassen.
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Im Zeremoniensaal wurden offizielle Empfänge durchgeführt. Der Raum ist mit deutschen und holländischen Möbel ausgestattet, die Gemäldesammlung Peters besteht ausschließlich aus Werken holländischer und flämischer Künstler. Hier fanden Peters legendäre Trinkgelage statt, auch soll er hier seinen Sohn verhört haben, den er später in der Peter-Paul Festung zu Tode foltern ließ.
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Das erstaunlich kleine Bett des über 2 Meter großen Peter, man soll es damals für gesund gehalten haben, halb im Sitzen zu schlafen.
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Von Rastrelli wurde unter Zarin Elisabeth der später nach Katharina benannte Katharinentrakt angebaut.
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Im Auftrag von Katharina der Großen baute Architekt Quarenghi zwischen 1748 und 1749 die Innenräume des Katharinentrakts fast vollständig um.
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Der 'Blaue Salon' im Empire Stil wurde von Giacomo Quarenghi geschaffen. Unterstützt wurde er bei den Umbauarbeiten vom Bildhauer Rachette und vom Künstler und Dekorateur Scotti.
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Im Speisesaal wird das edle Gurjev Porzellanservice gezeigt, bei dem jeder Teller mit einem anderen Gemälde bemalt wurde. Katharina die Große bekam hier 1762 von ihrem Liebhaber Graf Orlow die Nachricht über die geglückte Ermordung ihres Gatten Zar Peter III.
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Auf Anweisung von Alexander II wurde der ursprünglich hölzerne Ostflügel zwischen 1865 und 1866 von Alexander Hahn in Stein umgebaut. Im Ostflügel befindet sich der Badetrakt, für den eine separate Eintrittskarte nötig ist (wie in den beiden anderen Trakten auch).
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Dieser Raum im Badetrakt ist der einzige Museums-Raum in Monplaisier, bei dem humorvolle Aufseherinnen das Fotografieren offiziell erlauben, allerdings ist Fotografieren dort nur für halbwegs wasserfeste Kameras zu empfehlen.
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Mit dem Umbau in Stein wurde an der Ostfassade ein kleiner Chinesischer Garten angelegt, der nur durch den Badetrakt erreichbar ist.
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Steinernes Liebespaar im Chinesischen Garten
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In der russischen Fontänen-Hauptstadt kann natürlich auch im Chinesischen Garten nicht auf Fontänen verzichtet werden.
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'Schöner Wohnen' auf Russisch
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Nach dem Besuch des Chinesischen Gartens kann man noch zwei weitere Räume im Osttrakt bewundern.
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Neben dem Assembleen Saal, der als Versammlungssaal für verschiedene Gelegenheiten genutzt wurde, sieht man noch eine rekonstruierte Küche
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Nach Überlieferung soll sogar Zarin Elisabeth öfters hinter dem Herd gestanden sein, da 'sie nicht ohne Beschäftigung sein mochte und verschiedene Gerichte kochte'
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Der trinkfeste Peter der Große wohnte auch nach Fertigstellung des Großen Palastes weiterhin auf Monplaisir und unterhielt hier seine Gäste. Am Hauptgebäude wurde der Frühstückstisch bei schönem Wetter auf der Terrasse aufgebaut.
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Nach Überlieferung wurden schon zum Frühstück die Kaffeetassen mit Wodka gefüllt, danach sollen die Gäste häufig im Park herumgetorkelt sein.
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Wie genau Peter sein Petersburg nach dem Wodka-Frühstück noch am Horizont erkennen konnte ist nicht überliefert.
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mon plaisier … 'mein Vergnügen'
Schloss Peterhof Google Map offizielle Homepage (russisch/englisch)
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