Blockademuseum

Das Petersburger Blockademuseum ist der Verteidigung und Blockade Leningrads gewidmet, die vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 dauerte und eines der größten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht während des Krieges gegen die Sowjetunion war. Schon während der Belagerung wurden in mehreren Ausstellungen aufgegebenes und erbeutetes Kriegsgerät gezeigt. Wegen dem großen Zuspruch entschloss man sich aus der provisorischen Ausstellung eine feste Einrichtung zum Gedenken an den heldenhaften Widerstand einzurichten. Das Museum im Salzstädtchen wurde im Mai 1946 eröffnet, aber bereits drei Jahre später wieder auf Moskauer Befehl still und heimlich geschlossen, da im Museum Stalin angeblich zu wenig gewürdigt und mit dem Museum ein Mythos über Leningrad geschaffen wurde. Mit der Vernichtung zahlreicher historischer Dokumente und der Verhaftung des leitenden Museumspersonals begann die „Leningrader Affäre“, bei der mehrere tausende Leningrader völlig unschuldig ihren Job verloren oder in einen Gulag verbannt wurden. Erst während der Perestroika 1989 konnte das Museum wieder eröffnet werden. Ein Besuch dieses wenig bekannten Museums gehört eigentlich zum Pflichtprogramm einer Petersburg-Reise.
Einzigartig ist die super freundliche und leidenschaftliche alte Dame in der Garderobe, die neuen Besuchern, Russischkenntnisse oder einen Dolmetscher vorausgesetzt, schon vorab einen Überblick über das Museums und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gibt. Dazu kann man bei ihr noch allerlei Wissenswertes über die Blockade und die Geschichte des Museums erfahren. Ins Museum entlassen wird man von ihr erst, nachdem das vorgefertigte Verzeichniss fotografiert wurde, aber dann hat man wahrscheinlich schon die erste Stunde im Museum verbracht.
Google Map
Vielen Dank! gefällt mir (1)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*