Am Kai des Gribojedow Kanals, in der Nähe der Metro Station Newski Prospekt, liegt die vielkuppelige, farbenprächtige Christi Auferstehungskirche, auch Blutkirche genannt (Spas-na-krowi). Sie wurde ab 1883 an der Stelle errichtet, an der eine konspirative Gruppe unter dem Namen „Volkswille“ (Narodnaja Wolja) am 1.März 1988 ein Bomben-Attentat auf den Zaren Alexander II verübte, das sowohl den Zaren als auch einen der Bombenwerfer, den Studenten Ignatij Grinewizkij, das Leben kostete.
Als Andenken an seinen Vater ließ sein Sohn, Zar Alexander III, eine Kirche nach dem Vorbild der Moskauer Basilius-Kathedrale im „Neuen Stil“ (entspricht dem westlichen Jugendstil) bauen. Erbaut wurde die Kirche nach den Plänen Alfred Parlands, der einer deutsch-baltisch-schottischen Familie entstammte, die im Dienst des Zaren am Peterhof stand.
Über dem blutgetränkten Asphaltsteinen wurde ein Baldachin aus Halbedelsteinen errichtet. Diese Stelle erkennt man von außen an den vergoldeten Glockenturm, der sich auf einem kleinen Vorsprung über dem Gribojedow Kanal befindet. Die Kirche ist mit zahlreichen Mosaikbildern verziert, innen und außen wurden insgesamt über 7000m² Mosaik verlegt.
Im Inneren sind zudem eine große Anzahl von Edel und Halbedelsteinen, Emaillen und kostbaren Kacheln zu sehen. Die Kuppeln sind mit vergoldeten, emaillierten Kupferblechen, der Zwiebelturm ist über den Hauptaltar mit Goldschmelz bedeckt.
Der Zutritt zur Kirche war während der Zarenzeit für das gemeine Volk begrenzt, es wurden nur Totenmessen und Gottesdienste zum Andenken an den getöteten Zaren zelebriert. Während der Revolution wurde die Kirche stark beschädigt und sollte später abgerissen werden.
Nachdem die Kirche jahrelang als Lager zweckentfremdet wurde, erhielt sie 1956 den Status eines „Museum des russischen Mosaiks“ und wurde nach langer Restaurierung eine Außenstelle des Kazan Religionsmuseums.
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