Weltkulturerbe Hallstatt

Einige Impressionen aus der oberösterreichischen Marktgemeinde Hallstatt, die vor allem als Namensgeberin der Hallstattzeit und für seine Architektur mit eng an den Berg gebauten Häusern weltberühmt wurde. Die ursprüngliche Bergbaugemeinde entstand auf einem schmalen Schwemmkegel am Fuße des Dachsteinmassivs und war bis 1890 nur über schmale Pfade oder per Schiff über den See erreichbar. Nur wenige Tage nachdem diese Fotos entstanden sind, ist der der historische Ortskern von Hallstatt durch ein heftiges Gewitter von einer Mure schwer beschädigt worden. 1996 wurde Hallstatt zusammen mit dem Dachstein und dem inneren Salzkammergut in die UNESCO-Welterbe Liste aufgenommen.
Der 8,5 km² große fischreiche Hallstätter See ist der fünftgrößte See im Salzkammergut, er ist 125 Meter tief, fast 6 Kilometer lang und maximal 2,3 Kilometer breit.
Die einmalige Hallstätter Architektur wurde relativ originalgetreu in einer Luxussiedlung der chinesischen Provinz Xinjiang nachgebaut, zwar auch mit einem (nicht maßstabsgetreuen) See, aber die Berge ließen sich dann doch nicht so einfach kopieren.
Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende lang wurden die Waldgebiete rund um den Hallstätter See intensiv abgeholzt. Wegen dem Holzmangel wurde bereits im 17. Jahrhundert eine Soleleitung nach Bad Ischl und später bis nach Ebensee verlegt. Enorme Mengen an Holz wurden für den Bergbau, für Bauholz und für Brennmaterial benötigt. Erleichterung für die Wälder kam erst, als Hallstatt 1887 auf Kohle umstellte.
Hallstatt verdankt den reichen Salzvorkommen am Salzberg seine Entstehung und einen gewissen Wohlstand. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung des Salzabbaus stetig ab und der Tourismus stetig zu, der Salzbergbau bildet aber nach wie vor den größten Wirtschaftsfaktor im Ort.
Auch wenn es teilweise sehr eng aussieht, am 1. Januar 2012 lebten in Hallstatt 794 Einwohner. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 13 Einwohner pro Quadratkilometer.
Die Struktur der Altstadt besteht hauptsächlich aus der Seestraße, die später in die Gosaumühlenstraße übergeht und dem Marktplatz. Die gesamte Altstadt ist verkehrsberuhigt und für den normalen Verkehr tagsüber gesperrt.
Der Marktplatz ist der schönste und lebendigste Ort in Hallstatt. 1750 kam es hier zu einem verheerenden Brand, der den größten Teil des Hauptplatzes in Schutt und Asche legte.
Pest und Dreifaltigkeitssäule von 1744 am Marktplatz
Die offizielle Geschichtsschreibung von Hallstatt beginnt mit der Ernennung zur Marktgemeinde im Jahr 1311. Wann die ersten Siedlungen im Ortsgebiet gegründet wurden ist bis jetzt wissenschaftlich noch nicht geklärt. Bei Ausgrabungen, die ab 1993 durchgeführt wurden, fand man um den Marktplatz jedoch römisches Mauerwerk und hallstattzeitliche Keramikfragmente.
Anders als in den meisten österreichischen Städten und Gemeinden steht in Hallstatt eine evangelische Kirche im Zentrum des Ortes. Die Kirche wurde ursprünglich 1785 als Bethaus errichtet. Viele Bergknappen bekannten sich zu den Reformationslehren Martin Luthers und mussten sich gegen den Salzburger Erzbischof erbittert wehren. Während der Gegenreformation zwang man über 300 Familien zur Auswanderung nach Siebenbürgen. Erst mit einem Erlass von Kaiser Franz Joseph des I. durften Protestanten ihre Religion uneingeschränkt ausüben und eine eigene Kirche bauen. Der Bau der evangelischen Johanneskirche begann um 1858 und wurde 1864 vollendet.
Die evangelische Kirche wird häufig als Veranstaltungs- und Konzertsaal genutzt.
Mit der katholischen Kirche und dem Beinhaus, von dem aus technischen Gründen hier keine Fotos gezeigt werden können, ist das 1844 gegründete Museum eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Hallstatt. Das Hallstätter Welterbemuseum Museum besitzt neben dem Wiener Naturhistorischen Museum die größte Sammlung von prähistorischen Fundgegenständen vom Salzberg, aber auch die gesamte Hallstätter Ortsgeschichte wird von der von der Jungsteinzeit bis heute eingehend geschildert.
Eines der beiden Denkmäler, die an die Hallstätter Kerntrageweiber erinnern. Als Kerntrageweiber werden jene schwer arbeitenden Hallstätter Frauen bezeichnet, die aus wirtschaftlichen Gründen zweimal am Tag das Kernsalz in Kraxen (Körbe am Rücken) vom Salzberg holen mussten. Das zweite Denkmal befindet sich am Ortseingang zur Altstadt.
Die Salzproduktion und der Salzhandel war ab 1508 monopolisiert und ein Eigentum der Habsburger Kaiser. Verwaltet wurden die Einkünfte damals vom Kaiserlich-Königlichen Finanzministerium. Heute wird das Salz von der Salinen AG abgebaut, die zum größten Teil im Besitz des ehemaligen österreichischen Finanzminister Androsch und der Raiffeisenbank ist.
Hallstatt spezifische Souvenirs sind leider selten
Bis ins ausgehende neunzehnte Jahrhundert mussten alle Güter über den See gebracht und abtransportiert werden. Die Bahnstation für Hallstatt befindet sich am gegenüberliegenden Ufer und ist seit 1862 mit einem ganzjährigen Schiffs-Fährdienst verbunden.
Der Hallstätter See gehört wie alle alpinen Seen nicht gerade zu den wärmsten Badeseen.
Das Dorf Lahn ist heute ein Ortsteil von Hallstatt
Hallstatt Google Map offizielle Homepage
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